Veröffentlichungen:
Werner Kallmorgen und die Speicherstadt
Ein Text über den Architekten der Hamburger Nachkriegsmoderne
Anläßlich des 125. Bestehens der Speicherstadt haben der Elbe&Flut Verlag und der Junius Verlag gemeinsam ein Buch über Hamburgs historisches Lagerhausquartier veröffentlicht. In dem Kapitel über Werner Kallmorgen befasse ich mich mit dem Einzug der Nachkriegsmoderne in die architektonisch verspielte, im hannoverschen Stil erbaute Speicherstadt. Kallmorgen, politisch belastet durch seine Zusammenarbeit mit dem „Architekten des Elbufers“ Konstantin Gutschow während des Zweiten Weltkriegs, erhielt 1949 den Auftrag, die durch Bomben beschädigten Speicher wieder aufzubauen und anstelle der zerstörten moderne Speicher und Bürogebäude zu entwerfen. Nüchtern, gradlinig und unverschnörkelt behaupten sich Kallmorgens Bauten neben den touristisch so attraktiven historischen Speichern. Längst sind auch sie zu bedeutenden Zeugnissen Hamburger Architektur geworden, auch wenn viele in den vergangenen Jahren modernisiert wurden. Radikale Umwidmungen, wie den Umbau der Kaffeezentrale und der Kaffeebörse in ein Hotel und die Einbeziehung des Kaispeichers A in die Elbphilharmonie, gehören zu den Ausnahmen. Sie zeigen aber, mit welcher Dynamik die Speicherstadt ihren Weg ins neue Jahrtausend gefunden hat und wie sie das historische Erbe in die Neuzeit retten konnte.
Zu den bedeutenden Hamburger Bauen, die in Kallmorgens Büro, der als Vater der Nachkriegsmoderne in Hamburg gilt, entworfen wurden, zählen das Spiegel-und das IBM Hochhaus, die Behörde für Wirtschaft in der Neustadt, das Allgemeine Krankenhaus in Altona und das Barlach-Haus im Jenisch Park.
125 Jahre Speicherstadt
Hamburgs faszinierendes Backsteindenkmal von der Kaiserzeit bis heute
Thomas Hampel u. Dirk Meyhöfer (Hg.)
296 S.
ISBN 978-3-88506-039-0
€ 19,90