Veröffentlichungen:

Hamburg in der Novemberrevolution von 1918/19

Dynamiken der politischen und gesellschaftlichen Transformation in der urbanen Metropole

In dem von Johanna Meyer-Lenz, Franklin Kopitzsch und Markus Hedrich herausgegebenen Sammelband stelle ich die die Entwicklung der revolutionären Ereigniss in der Industrie- und Garnisonsstadt Altona, gleichzeitig Sitz des Generalkommandos des Stellvertretenden IX. Armeekorps,  vor. In Altona kreuzten sich verschiedene Entwicklungsstränge. Neben den Aktionen auf der Straße, in den Kasernen und Fabriken haben die von den Sozialdemokraten und dem bürgerlich-konservativen Oberbürgermeister "quasirevolutionären" Maßnahmen nicht nur die Dynamik der radikalsozialistischen Bewegung in Hamburg gebremst, sondern Altona auch in der jetzt wieder aktuellen "Großhamburg-Frage" neu positioniert. Die Altonaer Sozialdemokraten hatten in einem revolutionären Akt dem Bürgermeister vier kommissarische Senatoren an die Seite gestellt. Damit wollten sie verhindern, dass diie Linksradikalen im Arbeiter- und Soldatenrat für Hamburg und Umgebung, die Macht im Altonaer Rathaus übernehmen konnten. Die Großhamburg-Frage, die schon vor dem Krieg von Altona aufgebracht worden war, weil die Stadt sich wirtscnhaftlich nicht gegen den übermächtigen Nachbarn Hamburg behaupten konnte, gewann im Zuge der revolutionären Ereignisse erneut an Bedeutung, diesmal allerdings unter anderen politischen Zielsetzungen. Die Linksradikalen sahen ein Groß-Hamburg als Bedingung, ihren Vorstellungen in der Diskussion um die politische Neuordnung  des Reiches eun zusätzliches Gewicht zu verleihen. Die alten Eliten in Hamburg und Altona dagegen betrachteten diese Frage in erster Linie unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten.

Transkript-Verlag