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Das Fischerhaus in Blankenese

Hamburger Bauheft 38

Fischerhaus Blankenese 412Das "Fischerhaus in Blankenese" (Elbterrasse 4/6), eines der wenigen überlebenden urspünglichen Gebäude des einstigen Fischerdorfes Blankenese, wird seit Mitte der 1960er Jahre als Altentagesstätte mit Museumszimmer genutzt. 1927 hatte die Stadt Altona es gekauft, um dort ein Museum einzurichten – ein Plan, der aber nie in die Tat umgesetzt wurde. Jahrzehntelang wurde es privat vermietet. 

Seit 2017 wird es denkmalgerecht saniert. Dabei stellte sich heraus, dass das Haus, dessen Alter man ins ausgehende 18. Jahrhundert geschätzt hatte, sich in die Zeit kurz nach 1570 datieren lässt – zumindest Teile des Gebäudes. Auch wenn es seitdem durch viele An- und Umbauten den jeweils aktuellen Bedürfnissen seiner Bewohner angepasst worden war, zählt es doch zu den ältestens Bauwerken Hamburgs. 

Leider stellte sich bei den Untersuchungen aber auch heraus, dass die Gebäudesubstanz schwer geschädigt war, so dass sich die Sanierungsarbeiten vorsaussichtlich bis Ende 2022 hinziehen werden.

"Nach dem Abschluss der Renovierung im August 1960 hieß es in einer Mitteilung der für die Sanierung verantwortlichen Freien Stadt: 'Das Haus macht jetzt wieder einen guten, soliden Eindruck.' Ein guter, solider Eindruck: das war das Ziel der vielen kleineren und größeren Reparaturmaßnahmen im Laufe der folgenden Jahrzehnte. An eine denkmalgerechte Sanierung, verbunden mit einer bauhistorischen Bestandsaufnahme, dachte niemand. Währenddessen nagte der Zahl der Zeit hinter dem neuen Putz unentdeckt und unaufhörlich an der Gebäudesubstanz."

"Dankenswerterweise schreibt Autor Stahncke nicht nur über das Haus allein. Vielmehr bettet er ihre Geschichte in die von Blankenese ein. Erst diese Schilderungen, zum Beispiel von der Entwicklung des Fischfangs und der Bebauung des Elbhangs, machen die besondere Bedeutung des Fischerhauses wirklich interessant und verständlich." (Hamburger Abendblatt, 1. Februar 2022)

Schaff-Verlag – Verlag für Architektur und Gesellschaft