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Altona und die Revolution 1918/19

Eine Dokumentation für die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg

novemberAls bedeutende preußische Industrie- und Garnisonsstadt spielte Altona in den Wochen zwischen dem November 1918 und dem Januar 1919 eine wichtige Rolle - auch wenn von Altona aus keine revolutionären Impulse für Hamburg oder andere norddeutsche Regionen gegeben wurden. Im Gegenteil war Altona - genauer die Altonaer SPD und der Magistrat - bemüht, die Stadt dem direkten Einfluss des "Arbeiter- und Soldatenrats für Hamburg, Altona und Umgegend" zu entziehen. Zwar galten auch in Altona die Erlasse des Arbeiter- und Soldatenrats, aber es gelang ihm zu keiner Zeit, den Altonaer Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung abzusetzen (wie er es vorübergehend in Hamburg gemacht hatte). Altona blieb eine eigenständige politische Einheit und  brachte sich als solche in die Diskussion um ein zu schaffendes Groß-Hamburg ein. In diesen Wochen fanden der bürgerliche Oberbürgermeister Bernhard Schnackenburg und der sozialdemokratische Wortführer Max Brauer in wichtigen Sachfragen, auch was die Zukunft der Stadt anbetraf, zueinander. Bis zu seinem Tod 1924 blieb Schnackenburg im Amt. In dieser Zeit wurde die Konzeption für das Neue Altona bereits in Grundzügen entworfen - inklusive der Groß-Altona-Politik. Als Max Brauer nach Schnackenburgs Tod Oberbürgermeister wurde, brauchte dieses Konzept nur noch umgesetzt werden, wobei bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen und nicht zuletzt die Einführung der Zinshaussteuer halfen. 

"Erst am nächsten Tag, dem 13. November 1918, erfuhren Laufenburg und der Arbeiter- und Soldatenrat aus der Zeitung von der Ernennung der vier Altonaer Senatoren. Hermann Thomas hatte sie in der Sitzung am Vortrag mit keinem Wort erwähnt. Entsprechend wütend war der USPD-Vertreter Paul Dittmann. Dieser Schritt kreuze die Absicht des Arbeiter- und Soldatenrats, seine Macht auf Altona auszudehnen. Laufenberg tröstete ihn. Die Angelegenheit werde korrigiert, wenn die Eingemeindungsfrage Altonas erledigt sei und eine einheitliche Stadtverwaltung Platz greife. Ein Grund mehr für Laufenberg, die Groß-Hamburg-Frage nicht auf die lange Bank zu schieben, sondern schnell zu handeln."

Landeszentrale für politische Bildung Hamburg 

Bezirksversammlung Hamburg-Altona