Veröffentlichungen:
Altona – Geschichte einer Stadt
Ein Buch über 470 Jahre Stadtgeschichte
Im August 2014 feierte Altona das 350. Jubiläum der Verleihung des Stadtrechtes durch den dänischen König Friedrich III. im Jahre 1664. Anlass genug, um zum ersten Mal seit 75 Jahren wieder eine zusammenfassende Darstellung der Geschichte Altonas vorzulegen. Auf 384 Seiten stelle ich 470 Jahre Geschichte Altonas vor und ordne sie in den historischen Kontext ein. Das klingt nach trockener Kost, ist es aber nicht. Er habe die erste Hälfte des Buches auf der Bahnfahrtfahrt nach Kopenhagen mit Spannung gelesen und freue sich schon auf die Rückfahrt, auf der er das restliche Buch lesen werde, schrieb ein Rezensent.
Mit der bis 1937 selbstständigen Stadt Altona verbinden sich bis heute Begriffe wie Freiheit, Aufklärung und Toleranz. Diese Tugenden dienten aber stets einem übergeordneten Ziel, dem wirtschaftlichen Erfolg. Altona hatte ganzvolle Epochen. Im ausgehenden 18. Jahrhundert erlebte es eine wirtschaftliche Blütezeit, sein „goldenes Zeitalter“. Bis heute ist das „Neue Altona“ unter Oberbürgermeister Max Brauer und seinem Bausenator Gustav Oelsner eine feste Größe in der Altonaer Geschichte. Altona entwickelte sich damals, in den Goldenen Zwanzigern, zu einer Vorzeigestadt in Deutschland mit vorbildlichen kommunalen Einrichtungen und einer innovativen Stadtentwicklungspolitik.
Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Kriege, Misswirtschaft, ökonomische Flauten und Abstürze, unerfüllte Hoffnungen, Rivalitäten und ständige Quengeleien mit ihren Nachbarn Hamburg und Ottensen machten den Altonaern das Leben immer wieder schwer. Und dann war da auch noch die dänische Fremdherrschaft, als die die dänische Verwaltung spätestens seit der Revolution von 1848 und dem anschließenden schleswig-holsteinischen Freiheitskampf (1848-51) empfunden wurde. Die Altonaer wollten nicht dänisch, sondern Holsteiner in einem eigenständischen Schleswig-Holstein. Doch sie wurden Preußen und schließlich Hamburger. Eine spannende Geschichte, eine Geschichte von Triumphen und Niederlagen
Zum Stadtjubiläum gibt es viele Neuerscheinungen, obenauf die opulente Stadtgeschichte von Holmer Stahncke.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Das Buch liest sich wunderbar leicht und zügig. In vier Stunden Bahnfahrt aus Dänemark waren es fast 150 Seiten (von 350) Geschichte, die mir anschaulich durch die Hände gingen. Ich freue mich schon auf die Rückfahrt.
Der Altonaer Dichter Andreas Greve in Musenblätter
Altona. Geschichte einer Stadt.
Ellert & Richter Verlag 2014
384 Seiten mit 136 Abbildungen
ISBN 978-3-8319-0560-7
€ 19,95
125 Jahre "Mieterverein zu Hamburg von 1890"
Eine Festschrift zur Geschichte des Mietervereins
Lange Jahrzehnte wusste man nur wenig über die Geschichte des „Mietervereins zu Hamburg von 1890 r. V.“. Die meisten Archivalien waren im Zweiten Weltkrieg verloren gegangen – darunter das komplette Archiv des Mietervereins. Nur einige alte Zeitungsartikel aus der Gründungszeit des Vereins waren bekannt. Sie waren in den Akten der Politischen Polizei im Hamburger Staatsarchiv gefunden worden und berichteten über die Ziele des jungen, in den Augen der Staatsgewalt subversiven Mietervereins. Er wollte den Hamburger Mietern durch Rechtsberatung vor der Willkür von Hauswirten schützen und gleichzeitig durch politische Lobbyarbeit die Wohnverhältnisse in Hamburg verbessern.
Zu seinem 125-jährigen Jubiläum hat der Mieterverein eine Dokumentation in Auftrag gegeben. Bei Recherchen im Staatsarchiv Hamburg, der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky und im Hanseatischen Wirtschaftsarchiv konnte genügend Material gefunden und gesichtet werden, um die Historie des Mietervereins zu Hamburg in ihren wichtigsten Linien nachzeichnen zu können. Politischen Einfluss besaß der Mieterverein in den ersten Jahrzehnten seiner Existenz kaum, auch wenn seine Arbeit im Bildungsbürgertum als Bereicherung für Hamburg wahrgenommen wurde. Er hatte einfach zu wenige Mitglieder, um auch von der Politik wirklich ernst genommen zu werden. Die eigene Mieterzeitungen, mit denen der Verein seiner Position Verhör zu schaffen versuchte, erfüllten ihre Aufgabe nur unzureichend. Also konzentrierte der Verein sich auf die praktische Arbeit vor Ort. Und die erschöpfte sich nicht in der Rechtsberatung, auch wenn diese für die Mitglieder die wichtigste Aufgabe war. In den 1920er-Jahren gründete der Mieterverein auch eine Reihe von Baugenossenschaften, um den gesunden, bllligen Wohnraum zu schaffen, den er stets gefordert hatte. Am Baugeschehen beteiligt sich der Hamburger Mieterverein schon lange nicht mehr. Aber inzwischen ist er mit seinen 64 000 Mitgliederhaushalten zu einer politischen Größe in der Hansestadt geworden. Seine Stimme hat Gewicht und wird zur Kenntnis genommen.
In vier Kapiteln wird die Geschichte des Mietervereins von der Gründung im Jahre 1890 bis ins Jahr 1974, als Dr. Eckard Pahlke Vorstandsvorsitzender wurde, nachgezeichnet. In zwei Interviews mit Dr. Eckard Pahlke und Siegmund Chychla vom Vorstand des Mietervereins sowie mit Heinrich Stüven, dem Vorsitzenden des Grundeigentümerverbandes Hamburg, plus einem "Erzähl-Café" mit Mitgliedern des Mietervereins wird die jüngere Vergangenheit vorgestellt.
"Seit 1890 bestand der Mieterverein auf seiner parteipolitisch neutralen Haltung. Als sich in Hamburg 1919 sogenannte 'Mieterräte' bildeten und zum Mietenstreik aufriefen, wandte sich der Mieterverein, wie auch die Hamburger Sozialdemokraten, gegen die Mieteräte. Die Mieterratsbewegung blieb jedoch nur eine Episode, sie brach bald in sich zusammen. 1920 unterstrich der 'Mieterverein zu Hamburg' erneut seine parteipolitische Neutralität, als er aus dem Dachverband der Mietervereine austrat. Ein außerordentlicher Mietertag hatte sich zur Sozialisierung von Miethäusern kannt. Diese 'Radikalisierung der bewegung in parteipolitischer Richtung' wollten die Hamburger nicht mittragen."
Vom Dunklen zum Licht
Ein Text in "Architektur in Hamburg Jahrbuch 2014"
Als der Architekt Karlheinz Bargholz 1962 die aus dem Jahre 1933 stammende katholische Sankt Ansgar Kirche in Niendorf durch einen Anbau erweiterte, entwickelte er ein stringentes Lichtkonzept, das den Besucher durch einen kleinen Eingang in ein Kirchenschiff führte, das im Altarraum seinen hellsten Punkt fand. Andreas Rowold, der dieses Kirchenschiff um einen Pronaus, einen Vorraum, erweiterte, entwickelte diese Lichtführung konsequent weiter, indem er den Pronaus dunkel hielt, ihn nur durch eine Reihe von LED Leuchten mystisch beleuchtete, was den Effekt, zum Dunklen ins Helle zu gehen, wenn man das Kirchenschiff betritt, verstärkt. Über die Modernisierung, die Erweiterung und die Neukonzeption - das Kirchenschiff fasst jetzt mehr Besucher, obwohl es nicht erweitert wurde - findet sich ein Text von mir im Hamburger Architektur-Jahrbuch 2014.
350 Jahre Altona
Eine Festschrift und ein Altona Magazin
Die Bürgerwehr, die Palmaille, Conrad Daniel von Blücher, César Lubin Claude Rainville, Georg Friedrich Baur, das Altonaer Wappen, die Industriestadt, Alle Räder stehen still, Architekten gestalten Altona und, und, und ... Die Artikel, die ich zu den beiden Schriften beigetragen habe, beleuchten nur einige der zahlreichen Facetten der Altonaer Geschichte. Über andere haben anderen Autoren geschrieben. Beide Schriften wurden vom HSI-Verlag herausgegeben. Das Altona Magazin gibt einen Überblick über historische Ereignisse, stellt Orte vor und beschreibt das Leben bekannter und weniger bekannter Altonaer. Die Festschrift ist ein „Best-of“ der Altona-Magazin Hefte „700 Jahre Ottensen“, „150 Jahre Altonaer Museum“ und „350 Jahre Jahre“. Für alle Hefte hatte ich die redaktionelle und konzeptionelle Verantwortung.
"Als die Industriebahn 1898 ihren Betrieb aufnahm, waren je nach Schwere des Transports zwischen vier bis sieben Pferde vorgesehen, deren zugelassene Höchstgeschwindigkeit 'kurzer Trab' (5 km/h) betrug. Es konnten aber bis zu elf Pferde vor einem Waggon gespannt sein. Ein solcher Transport sorgte jedesmal für Aussehen – behinderte aber gleichzeitig den übrigen Verkehr. In den ersten sieben Monaten liefen 1341 Waggons über die Schienen der Industriebahn. Doch zeigte sich schnell, dass der Betrieb mit Pferden auf die Dauer nicht aufrechtzuerhalten war. Die Gespanne waren zum Teil sehr lang, und es war schwierig, mit den vielen Pferden auf den engen Fabrikhöfen herumzumanövrieren. Verschiedene technische Varianten wurden durchgespilet: Dampfmaschine oder Motor? Man entschied sich gegen Motorlokomotiven. 1903 war es soweit. Die ersten Dampflokomotiven wurden gegen den massiven Protest des Vereins Altona Ottensener Fuhrherren eingesetzt."
350 Jahre Altona. 1664 // 350 Jahre Stadtrechte // 2014. – Hamburg 2014.
Werner Kallmorgen und die Speicherstadt
Ein Text über den Architekten der Hamburger Nachkriegsmoderne
Anläßlich des 125. Bestehens der Speicherstadt haben der Elbe&Flut Verlag und der Junius Verlag gemeinsam ein Buch über Hamburgs historisches Lagerhausquartier veröffentlicht. In dem Kapitel über Werner Kallmorgen befasse ich mich mit dem Einzug der Nachkriegsmoderne in die architektonisch verspielte, im hannoverschen Stil erbaute Speicherstadt. Kallmorgen, politisch belastet durch seine Zusammenarbeit mit dem „Architekten des Elbufers“ Konstantin Gutschow während des Zweiten Weltkriegs, erhielt 1949 den Auftrag, die durch Bomben beschädigten Speicher wieder aufzubauen und anstelle der zerstörten moderne Speicher und Bürogebäude zu entwerfen. Nüchtern, gradlinig und unverschnörkelt behaupten sich Kallmorgens Bauten neben den touristisch so attraktiven historischen Speichern. Längst sind auch sie zu bedeutenden Zeugnissen Hamburger Architektur geworden, auch wenn viele in den vergangenen Jahren modernisiert wurden. Radikale Umwidmungen, wie den Umbau der Kaffeezentrale und der Kaffeebörse in ein Hotel und die Einbeziehung des Kaispeichers A in die Elbphilharmonie, gehören zu den Ausnahmen. Sie zeigen aber, mit welcher Dynamik die Speicherstadt ihren Weg ins neue Jahrtausend gefunden hat und wie sie das historische Erbe in die Neuzeit retten konnte.
Zu den bedeutenden Hamburger Bauen, die in Kallmorgens Büro, der als Vater der Nachkriegsmoderne in Hamburg gilt, entworfen wurden, zählen das Spiegel-und das IBM Hochhaus, die Behörde für Wirtschaft in der Neustadt, das Allgemeine Krankenhaus in Altona und das Barlach-Haus im Jenisch Park.
125 Jahre Speicherstadt
Hamburgs faszinierendes Backsteindenkmal von der Kaiserzeit bis heute
Thomas Hampel u. Dirk Meyhöfer (Hg.)
296 S.
ISBN 978-3-88506-039-0
€ 19,90